Jahresbericht 2004/05

Im vergangenen Jahr haben folgende Ausstellungen und Veranstaltungen stattgefunden:

Veranstaltungen 2004

im Naturkunde-Museum Coburg

„Zauber der Natur“
Die Porzellanplastik des Gunther R. Granget
(Sonderausstellung)

„Vom Traubenzucker bis zum Tensid“
– Ein Streifzug durch die Chemie des Alltags –
(Sonderausstellung in Verbindung mit
Aktionswochen)

„Wunderwelt in Stein“
– Die Fossiliensammlung Götz –
(Sonderausstellung)
Tag des Geotops

„Schützenswertes Wattenmeer“
(Sonderausstellung der Schutzstation
Wattenmeer Rendsburg)
„Tierisch heiter“
Tierfotografien von Walter Sittig
(Sonderausstellung)

Ausstellungen und Veranstaltungen in den Kunstsammlungen der Veste Coburg 2004

Ausstellungen

Ein Blick in die Sammlung
Hundert ausgewählte Werke aus dem Kupferstichkabinett
(Kemenate und Kunstgewerbehalle)
2. April bis 27. Juni 2004
Eröffnung am Donnerstag, 1. April 2004, 18.00 Uhr

Bereits zu Lebzeiten ihres bedeutendsten Sammlers, des Erbprinzen und nachmaligen Herzogs Franz Friedrich Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750-1806), hatte die von ihm in der Residenzstadt Coburg mit Kennerschaft und enzyklopädischem Anspruch aufgebaute Graphische Sammlung weit über die Grenzen des kleinen Herzogtums hinaus Berühmtheit erlangt. Heute zählt das nun in den Kunstsammlungen der Veste Coburg bewahrte Kupferstichkabinett mit seinen auf schätzungsweise 330 000 Blatt angewachsenen Beständen aller Länder, Schulen und Techniken zu den großen Sammlungen seiner Art in Deutschland und kann in einigen Sammlungsbereichen internationale Bedeutung beanspruchen. Die Ausstellung vermittelt in einer Auswahl von einhundert Zeichnungen und Druckgraphiken eine Vorstellung von der Breite und thematischen Vielfalt dieser vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart reichenden Beispiele der graphischen Künste und ihren besonderen und vielseitigen künstlerischen Möglichkeiten.

Insult to Injury. Jake and Dinos Chapman
10. September bis 14. November 2004
Eröffnung Donnerstag, 09.09.04, 18.00 Uhr

Wie viele Künstler ihrer Generation beziehen sich Jake und Dinos Chapman in ihrer Arbeit auf historische Kunst. Seit vielen Jahren beschäftigen sie sich mit Goya, einer der faszinierensten und in seiner künstlerischen Aussage teilweise höchst zeitgenössischen Künstlerpersönlichkeit. In seiner 80 Aquatinta-Radierungen umfassenden Serie „Los Desastres de la Guerra“ (Die Schrecken des Krieges, 1810-1820) setzt sich Goya mit der Napoleoneschen Invasion in Spanien der Jahre 1811-1812 auseinander und schuf zweifellos eine der drastischsten Beschreibungen barbarischer Grausamkeit in der graphischen Kunst.
Die Chapman-Brüder erwarben eine komplette, 1937 von den Originalplatten gedruckte Serie und überarbeiteten sie in ihrem Sinn, indem sie die Brutalität des Dargestellten durch teilweise karikierende Fratzen noch steigerten. „Die veränderten Drucke machen einen glauben, ein Serienmörder mit einem Hang zum Zeichnen psychotischer Clownsgesichter hätte das Kupferstichkabinett des Britischen Museums geschändet“, so beschrieb ein englischer Kritiker seinen Eindruck von den Blättern. Diese auf doppelte Weise schockierende Wirkung löste bei ihrer Präsentation in Oxford im Frühjahr 2003 heftige Reaktionen aus.

Studioausstellungen:

Schenkung eines Münchner Glassammlers, Teil III
20. Januar bis 7. März 2004
Zum dritten Mal hat ein Münchner Sammler dem Museum Glasobjekte des französischen Art Nouveau und der Studioglasbewegung geschenkt, die in der Ausstellung im Studioraum des Carl-Eduard-Baus zu besichtigen waren.

Keramische Skulpturen von Lee Babel
16. März bis 2. Mai 2004
Die 1940 in Heilbronn geborene Keramikerin Lee Babel lebt in Deutschland und Italien. Diesen Bogen zwischen Nord und Süd schlägt sie auch in ihren meist großformatigen Skulpturen, den Kreisen, Torbögen, Türmen, die wie gebaut wirken und deren warm leuchtende Erdfarben die Sonne Italiens eingefangen zu haben scheinen.
Schützen im Herzogtum Coburg
(Ausstellung zum Jubiläum der Coburger Schützengesellschaft)
12. Mai bis 25. Juli 2004
Deutscher Schützentag in Coburg: 12. bis 16. Mai 2004
Anhand von etwa 30 Objekten wird die Geschichte der Coburger Schützen eindrucksvoll dokumentiert.

Augustin Hirschvogel (Nürnberg 1503-1553 Wien) – Landschaftsradierungen aus eigenem Besitz
3. August bis 3. Oktober 2004
Unter den ca. 300 druckgraphischen Arbeiten Hirschvogels sind seine stimmungsvollen, subtil gearbeiteten Landschaftsradierungen von besonderer Bedeutung, da sie in einer individuellen künstlerischen Synthese aus Vorbildern der Donauschule und internationalen Einflüssen einen Standort der noch jungen Gattung der Landschaftsgraphik um die Mitte des 16. Jahrhunderts definieren.

Veranstaltungen der Kunstsammlungen 2004
Auch im letzten Jahr haben sich die Kunstsammlungen am „Internationalen Museumstag“ am 16.5.04 beteiligt.

1. April 2004, 18.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Ein Blick in die Sammlung
Hundert ausgewählte Werke aus dem Kupferstichkabinett“

4. April, 11 Uhr: Führung Dr. Christiane Wiebel in der Ausstellung „Ein Blick in die Sammlung Hundert ausgewählte Werke aus dem Kupferstichkabinett“

2. Mai, 11 Uhr: Dr. Führung Clementine Schack von Wittenau: Keramik von Lee Babel

16. Mai 2004, 10-17 Uhr: Internationaler Museumstag

6. Juni, 11 Uhr: Führung Dr. Christiane Wiebel in der Ausstellung „Ein Blick in die Sammlung Hundert ausgewählte Werke aus dem Kupferstichkabinett“

3./4. Juli, 10-18 Uhr: Zeitreise in die Vergangenheit
Die Reise führt den Besucher um ca. 500 Jahre zurück in die Zeit des ausgehende Mittelalters. Ein Team von etwa 50 sachkundigen Akteuren stellte Alltag, Arbeit und Handwerk nach. Einen Schwerpunkt bildete das Kriegswesen mit Stangenwaffendrill der Bürgerwehr, Fechtübungen und Lagerleben und Handwerken, bis hin zu zeitgenössischer Kochkunst. Ein Markt mit qualitätvollen Nachbildungen bereicherte das Angebot.
4. Juli, 11 Uhr: Dr. Alfred Geibig: Militärische Waffen

1 August, 11 Uhr: Dr. Alfred Geibig: Höfische Waffen

5. September, 11 Uhr: Wolfgang Schwahn: Aspekte der Restaurierungsarbeit

9. September, 18.00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Jake und Dinos Chapman – Insult to Injury“

3. Oktober, 11 Uhr: Dr. Klaus Weschenfelder: Gespräch in der Ausstellung „Jake und Dinos Chapman – Insult to Injury“

7. November, 15 Uhr: Führung Dr. Klaus Weschenfelder: „Memento mori“
5. Dezember 2004, 13-16 Uhr: „Tag der offenen Tür“ im Museum für Modernes Glas, Orangerie von Schloß Rosenau
15 Uhr: Führung Dr. Clementine Schack von Wittenau: Glaskunst der Gegenwart

Das Sommernachtsfest 2004 hier im Naturkundemuseum ist leider der vielen Terminüberschneidungen und der Fußball-Europameisterschaft zum Opfer gefallen und wir werden uns dafür heuer am Sommerfest 2005 am Sonntag, 26. Juni beteiligen.

Unser 2. Schriftführer Michael Pilipp hat wieder den professionellen Internet-Auftritt unseres Vereins gestaltet. Sie können unsere homepage unter www.landesstiftung.de aufrufen.

Ich bedanke mich bei allen Vorstandsmitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement und gestatten Sie mir mich besonders bei Frau Pittroff zu bedanken, die unser Beitragswesen und die Einladungen organisiert und wirklich viel Arbeit damit hat.

Wir stellen nach und nach auf Einzugsermächtigung für den Jahresbeitrag um. Das ist für alle Beteiligten die bequemere Lösung und reduziert den Aufwand an Zahlungserinnerungen, die leider zu viele sind.

Im letzten Jahr waren leider wieder einige Todesfälle unter unseren Mitgliedern zu beklagen. Leider konnten wir unseren Mitgliederstand nicht halten. Wir haben z.Zt. 365 Mitglieder. Das sind leider 10 weniger als im Vorjahr und vor dem Hintergrund, dass wir vor drei Jahren mit großen Anstrengungen die 400-er Marke schon durchbrochen hatten sehr bedauerlich.

Hier stoßen wir an ein schwieriges Problem: Wie können wir unsere Mitgliederstruktur umbauen? Unser Altersdurchschnitt ist zu hoch, wir haben zu wenigen junge Mitglieder. Da wir vom Vereinszweck her eine reiner Förderverein sind, der an sich kein Vereinsleben im eigentlichen Sinn führt, ist die Gewinnung junger Menschen schwierig. Aber es muss angegangen werden. Das ist überlebenswichtig für unseren Verein! Wir werden hier Konzepte entwickeln, entwickeln müssen!

Wir haben zu wenig Kontakt zu Schulen und Schülern, so dass wir aus dem Schulbereich so gut wie keine Mitglieder mehr rekrutieren. Auch hier müssen wir massiv ansetzen.

Wir konnten dank ihrer Beiträge und Spenden wieder Anschaffungen für das Naturkundemuseum und die Kunstsammlungen tätigen, die wir heute noch vorstellen dürfen.

Im letzten Jahr war es für die Kunstsammlungen eine
Radierung von Gerhard Janssen (1636-1725)
Pastorale Landschaft mit Ruinen und Hirten an einer Tränke.

und für das Naturkunde-Museum:
Der Endausbau des „Modells einer Ameisenstraße“

Herzlichen Dank an alle unsere Mitglieder und edlen Spender.
Am Ende meines Jahresberichtes möchte ich mich noch einmal ganz besonders bei meinen Vorstandskollegen und den Wissenschaftlern und Mitarbeitern der beiden Museen für die sehr gute Zusammenarbeit im letzten Jahr bedanken.

Hans-Herbert Hartan, im März 2005
1. Vorsitzender