Jahresbericht 2008/09

Im vergangenen Jahr haben folgende Ausstellungen und Veranstaltungen stattgefunden:

  Veranstaltungen 2008

Naturkunde-Museum Coburg

– 20.01.    Vortrag  „Lebensraum Baum“ (Referentin: Anke Schäfer)

            14 Uhr 30

 bis 10.02.  Sonderausstellung Louis Constantin – der anatomische Blick

 – 29.03.-   GEO-Preis Coburg 2008

  19.10.    Ein Projekt zum Internationalen Jahr Planet Erde:

            Geowissenschaften für die Gesellschaft

            Geol. Ausstellung in Zusammenarbeit mit ks:cob

 – 22.

oder 29.6.  Familien-Sommerfest

            „Obsttag im Museum

 – 13.09.    Lange Museumsnacht

 – 09.11.    Tag der offenen Tür

            UND

            Eröffnung der Sonderausstellung

            „Unterwegs im Westen Neuguineas“

             von Harry Langheinrich

            (Dauer bis Februar 2009)

Kunstsammlungen der Veste Coburg

AUSSTELLUNGEN 2008

Als Sonderveranstaltung der Förderer hatten wir im letzten Jahr die

hochinteressante

Führung  mit Dr. Weschenfelder durch den neu eröffneten Fürstenbau der

Veste Coburg

    

Ich bedanke mich bei allen Vorstandsmitgliedern für ihr ehrenamtliches Engagement.

Auch wenn ich mich wiederhole: Unser Altersdurchschnitt ist sehr hoch hoch, wir haben zu wenige junge Mitglieder. Da wir vom Vereinszweck her eine reiner Förderverein sind, der an sich kein Vereinsleben im eigentlichen Sinn führt, ist die Gewinnung junger Menschen auch schwierig.

Wir müssen dringend durch geeignete Werbemaßnahmen neue Mitglieder, vor allem junge Mitglieder gewinnen.

Daher meine dringende Bitte auch an unsere Mitglieder: Machen Sie für unseren Verein Werbung! Wenn nur jeder von Ihnen 2 neue Mitglieder gewinnt, sind wir schon ein großes Stück weiter gekommen. Und ein Mindestbeitrag von lediglich € 15.- im Jahr kann sicher kein Hinterungsgrund sein bei uns Mitglied zu werden.

Wir konnten Dank ihrer Beiträge und Spenden auch im vergangenen Jahr wieder beide Institute bedenken.

Das Naturkunde-Museum benötigt dringend einen neuen Internet-Auftritt. Daran wird schon zu lange gearbeitet aber wir werden das finanzieren.

Das Naturkundemuseum hat im letzten Jahr von uns als Exponat „Fische“ erhalten, die Heute auch vorgezeigt werden.

Die Kunstsammlungen haben wir beim Ankauf zweier Glaspokale unterstützt:

 

Bedeutendes Paar Deckelpokale mit Wappen des belgischen Königs Leopold II.,

Glas, farblos, oktogonale eingezogene Wandungen mit Goldrändern, reichem Laub- und Bandelwerk in Schwarzlotmalerei mit radierten und goldgehöhten Gorgonen- sowie Teufelsköpfen, Vorderseiten mit Baldachin, Kaiserkrone, ligiertem Monogramm L II sowie MH, Blattrocaillen und flatternden Vögeln auf Früchteschalen, Rückseiten mit Baldachin, Kaiserkrone, Kartusche mit steigendem Löwen und Wappen, Seitenteile mit Cherubim, Datierung 9. April 1885, Früchteschalen und Teufelsköpfen, Scheibennodus, facettierter Schaft, hochgezogener Stand mit Laub- und Bandelwerk sowie Lobmeyr-Signet in Schwarzlot, Oliven- und Schälschliffen, Höhe 46,5 cm, J. & L. Lobmeyr, Wien 1885, Entwurf der Ornamente von Prof. Josef Salb 1884

Lit.: Weltkunst, 1. August 1993, S. 1867 (Auktionsbericht).- Clementine Schack von Wittenau, Ergänzungen zum „Geschenk an den König von Belgien“. Eine Auftragsarbeit der Firma Lobmeyr aus den Jahren 1884/85, in: Festschrift für Brigitte Klesse, Berlin 1994, S. 117-132 (erwähnt die Gläser auf S. 127, mit Abb.).- W. Neuwirth, Ludwig Lobmeyr Glas Legende, Schöner als Bergkristall, Wien 1999, S. 445 ff.

Zur Geschenksendung an Leopold insgesamt siehe: Susanne Netzer, Ein fürstliches Geschenk. Glasteller der Firma Lobmeyr aus dem Jahre 1885, in: Kunst und Antiquitäten II, 1988, S. 84-87.

Vorliegende Pokale sind Teil einer Geschenksendung der beiden älteren Töchter von König Leopold II. von Belgien und ihrer Schwiegersöhne. Prinzessin Stephanie (1864-1945) war seit 1881 mit Kronprinz Rudolf von Österreich (1858-1889) verheiratet, ihre Schwester Luise (1858-1924) hatte 1875 Prinz Philipp von Sachsen-Coburg und Gotha-Kohary geehelicht. Leopold feierte im Jahr 1885 sowohl sein 20. Regierungsjubiläum wie auch seinen 50. Geburtstag und die Silberhochzeit mit seiner Gemahlin Maria Henriette von Österreich. Die Stadt Antwerpen organisierte anlässlich dieses Doppeljubiläums eine Weltausstellung, zahlreiche fürstliche Verwandte übersandten reiche Geschenke, die in einem eigenen Zimmer des Brüsseler Königspalastes aufgestellt wurden. In einem Brief des österreichischen Hofmarschalls Bombelle an den Großmarschall des königlichen Hofes in Brüssel wurden für den 7. April das Eintreffen von zwei großen, sehr schweren Kisten avisiert, mit der Bitte, sie auszupacken und die Objekte, darunter 70 Gläser, zum Geburtstag zu präsentieren.

Die Gläser wurden 1993 im Auktionshaus Herr in Köln für 48.000 DM zugeschlagen (inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer ca. 60.000 DM) und wurden in der Folgezeit für ein Mehrfaches des Auktionspreises im Handel angeboten. Sie standen als Lot 1417 am 18. Oktober 2007 zum Schätzpreis von 45.000,- € bis 80.000,- € beim Auktionshaus Dorotheum, Wien zur Versteigerung, blieben aber unverkauft. Bei einem Zuschlag zum Rufpreis hätten sie inkl. Aufgeld und Mehrwertsteuer 56.000 € gekostet. Das Auktionshaus vermittelt jetzt ein Angebot im Nachverkauf in Höhe von 40.000 € brutto. Nach längeren Verhandlungen beträgt die Forderung jetzt 37.000 €. Der Preis ist angemessen.

Die Deckelpokale fügen sich vorzüglich in die Bestände der Veste Coburg ein, weil andere, sehr qualitätvolle Teile der Geschenksendung an Leopold II. bereist im Haus sind. Außerdem käme innerhalb des Ensembles eine andere Facette des Historismus zur Geltung, der Schaper-Stil der Barockzeit. Die Ausführung ist hervorragend wie bei allen Stücken der Geschenksendung, aus der bereits vier Prunkteller der Firma Lobmeyr 1987 für 120.000 DM erworben wurden.

Herzlichen Dank noch einmal an alle unsere Mitglieder und edlen Spender.

Die Programme der beiden Institute für 2009 haben wir Ihnen mit der Einladung versandt, mit der Bitte um Beachtung.

Darüber hinaus werden uns Herr Dr. Weschenfelder und Herr Dr. Korn noch einen kurzen Ausblick auf 2009 geben.

Am Ende meines Jahresberichtes möchte ich mich noch einmal ganz besonders bei meinen Vorstandskollegen und den Wissenschaftlern und Mitarbeitern der beiden Museen für die sehr gute Zusammenarbeit im letzten Jahr bedanken und für die freundliche Einladung von Herr Dr. Korn und natürlich für seine Bereitschaft für eine Sonderführung im Anschluss an unsere Versammlung

„300 Jahre Ornithologie und Vogelschutz in Coburg“.

Hans-Herbert Hartan, im März 2009

  1. Vorsitzender